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Wir sind gerade dabei, die Geschichte unseres Dorfes Stück für Stück zusammenzutragen – mit alten Dokumenten, Fotos, Erinnerungen und Geschichten, die sonst vielleicht verloren gingen.
Denn anlässlich unseres Jubiläums „800 Jahre Kröftel“ wollen wir nicht nur feiern, sondern auch bewahren, was uns ausmacht: die Menschen, die Erlebnisse und die kleinen Anekdoten, die Kröftel so besonders machen. Zurzeit entsteht eine Festschrift, die sowohl informieren als auch zum Schmunzeln einladen soll. Dafür sammeln wir alles, was hilft, die Vergangenheit lebendig zu halten – und vielleicht entsteht daraus in den nächsten Jahren sogar eine eigene Chronik über Kröftel.
Wer also noch alte Fotos, Postkarten, Aufzeichnungen oder einfach eine gute Geschichte zu erzählen hat, ist herzlich eingeladen, mitzumachen. Denn Geschichte schreibt sich nicht allein in Urkunden – sondern in Erinnerungen. Und gemeinsam machen wir Kröftels Vergangenheit zu etwas, das auch in Zukunft erzählt wird.
🏡 KRÖFTEL – 800 JAHRE GESCHICHTE
Wer Kröftel betritt, spürt schnell: Hier ticken die Uhren ein bisschen anders. Gemütlicher, vertrauter – und gleichzeitig geschichtsträchtig. Zwischen alten Linden, Fachwerkhäusern und dem leisen Rauschen des Kröftelbachs liegt ein Dorf, das seit Jahrhunderten Menschen Heimat gibt.
Heute leben hier rund 556 Einwohnerinnen und Einwohner (Quelle), und obwohl man sich fast alle beim Namen kennt, reicht Kröftels Geschichte weit über die Gegenwart hinaus – bis zurück in die Zeit der Römer. Wer durch den Ort spaziert, wandelt unbewusst auf Wegen, die schon vor über tausend Jahren genutzt wurden, und ahnt: Unter jedem Stein steckt ein Stück Geschichte.
🏺 VON GRENZPFOSTEN, RÖMERN UND ERSTEN WEGEN
Lange bevor hier jemand von „Kröftel“ sprach, patrouillierten römische Soldaten am südlichen Rand der heutigen Gemarkung. Dort verlief der berühmte Limes, der Grenzwall des Römischen Reiches. Er trennte Welten – das römische Imperium von den germanischen Stammesgebieten – und war zugleich ein Ort der Begegnung, des Handels und der Kontrolle.
🌱 DIE FRANKEN KOMMEN - UND BLEIBEN
Als das Römische Reich bröckelte, drangen im 3. Jahrhundert die Franken in diese Region vor. Sie verdrängten die Römer, brachten Frieden, Ackerbau, Viehzucht und – ein bisschen später – das Christentum. Unter Karl dem Großen wurde das Reich in sogenannte Gaue eingeteilt, frühe Verwaltungsbezirke, die man sich wie mittelalterliche Landkreise vorstellen kann. Kröftel lag, wie so oft in seiner Geschichte, mitten im Grenzgebiet – zwischen dem Königssundergau rund um Wiesbaden und dem Niddagau im Norden.
Im 7. und 8. Jahrhundert kamen schließlich die ersten dauerhaften Siedler in unser Tal. Wahrscheinlich waren es Familien aus dem weiter südlich gelegenen Kriftel, die entlang des kleinen Bachs – damals noch „Cruftella“ genannt – auf der Suche nach neuem Land weiterzogen. Hier fanden sie Wasser, fruchtbaren Boden und Schutz – ideale Voraussetzungen für eine neue Heimat.
Man kann sich vorstellen, wie diese ersten Siedler hier standen: zwischen Wäldern, Quellen und Hügeln, die Stille der Natur um sich herum. Sie begannen, den Boden zu bestellen, bauten einfache Holzhäuser und lebten von dem, was die Umgebung hergab. So begann die Geschichte eines Ortes, der im Laufe der Jahrhunderte viele Namen trug, aber immer eines blieb: ein Ort, an dem Menschen sich niederlassen, zusammenarbeiten und miteinander leben.
📜 MITTELALTER - VON CRUFTELO UND WALDKRÖFTEL
Die älteste bekannte schriftliche Spur stammt aus dem Jahr 890. In einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda wird ein Gebiet namens „in marcu Cruftero“ erwähnt – höchstwahrscheinlich die Region um den Kröftelbach. Noch war das kein Dorf, eher ein Gebiet, doch der Name zeigt: Hier war schon etwas los.
Richtig konkret wird es dann im Jahr 1226. Im sogenannten Eppsteiner Lehnsbuch taucht „Cruftelo“ als Ort auf, in dem Einkünfte in Form von Hafer und Abgaben verzeichnet sind. Gottfried II. von Eppstein verpfändete damals Einkünfte an Konrad von Hattstein – eine typische Szene des Mittelalters, in dem Land, Erträge und Rechte rege zwischen Adelsgeschlechtern hin und her gingen.
Kröftel war in dieser Zeit ein Grenzort zwischen den Mächten Nassau und Eppstein, und um genau diesen Grenzverlauf stritt man über Jahrhunderte immer wieder. Urkunden aus dem 13. und 14. Jahrhundert belegen Auseinandersetzungen, Besitzwechsel und Einigungen – meist mit vielen Siegeln, aber vermutlich wenig Einigkeit.
Im Jahr 1283 wird der Ort dann als „Waldkröftel“ erwähnt – ein Name, der Jahrhunderte lang in Urkunden auftaucht. Er beschreibt treffend, wie eng das Dorf mit seiner Umgebung verbunden war: eingebettet in Wälder, Felder und Hügel, ein Stück Taunus pur.
Trotz aller politischen Wirren wuchs Kröftel langsam, aber beständig. Bauern bestellten die Äcker, Handwerker sorgten für das tägliche Leben, und immer wieder wurde neu gebaut, renoviert und erweitert. Das Dorf formte sich – aus Holz, Stein und viel Gemeinschaftssinn.
⛪ GLAUBE, SCHULE UND GEMEINSCHAFT
Mit den Jahrhunderten kamen Glaube und Bildung ins Dorf. Eine erste Kapelle gab es wohl schon im Spätmittelalter, später entstand die evangelische Kirche, die bis heute das Ortsbild prägt. Sie wurde 1703 errichtet und ist seitdem Herzstück vieler Kröfteler Momente – von festlich bis feierlich, von Taufe bis Trauung.
1844 folgte der Bau der Volksschule, in der Generationen von Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen lernten – manchmal sicher auch mit dem Blick aus dem Fenster, Richtung Linden. In alten Berichten heißt es, dass der Lehrer im Winter morgens zuerst Feuer machen musste, damit die Kinder nicht in der Kälte froren. Seit 1966 besuchen die Kröfteler Kinder die Schulen in Heftrich und Idstein, aber die Erinnerungen an die kleine Dorfschule sind bis heute lebendig – ebenso wie der Stolz auf das, was man gemeinsam auf die Beine gestellt hat.
🕰️ VOM HERZOGTUM BIS ZUR GEGENWART
🎉 GEMEINSCHAFT MIT HERZ
Was Kröftel heute besonders macht, ist nicht nur seine Geschichte, sondern der Zusammenhalt seiner Menschen. Die Dorfgemeinschaft lebt – beim Weinfest unter den Linden, beim Kelterfest, beim winterlichen Glühweintreff mit Waffeln, Apfelwein und Bastelstationen für Kinder. Hier wird nicht nur gefeiert, hier wird Gemeinschaft gepflegt.
Wer an einem Sommerabend durch den Ort geht, hört Lachen, sieht Menschen zusammensitzen, und spürt dieses ganz besondere Miteinander, das Kröftel ausmacht. Hier kennt man sich, hier hilft man sich – und man feiert gern, wenn’s was zu feiern gibt.
✨ VERGANGENHEIT BEWAHREN - ZUKUNFT FEIERN
Kröftel ist ein Ort mit Wurzeln – tief, stark und lebendig. Von römischen Grenzposten über fränkische Siedler, mittelalterliche Urkunden und nassauische Beamte bis hin zu modernen Festen unter alten Linden – alles gehört dazu. Hier blickt man mit einem Lächeln zurück und mit Zuversicht nach vorn. Denn eines ist sicher: Kröftel verändert sich – aber Kröftel bleibt Kröftel!
👉 Mehr zur Geschichte und zu den historischen Quellen findet ihr hier: www.kroeftel.de/DAS-WIR/GESCHICHTE
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Geschichtliche Kurzzusammenfassung
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